Und zu Ostern bunte Eier auf die Stelen
Stellen Sie sich vor, Sie bekämen vor Weihnachten Post von der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Neben einem glücklichen Jahr 2011 wünscht man Ihnen auf dem Kärtchen auch ein frohes Fest. Illustriert wäre die Sendung mit einem Bild des „Arbeit macht frei“-Schriftzugs, an dem ein Eiszapfen hängt, von dem sich ein Tropfen löst und gen Erdboden fällt. Kaum zu glauben. Und hat es wohl auch nie gegeben. Aber schauen Sie hier:
Und jetzt erinnern wir uns an Gerhard Schröder und Eberhard Jäckel. Der Altkanzler wünschte sich einst ein Holocaust-Mahnmal, „wo man gerne hingeht“. Und der Historiker brachte es fertig, zu sagen: „Es gibt Länder in Europa, die uns um dieses Denkmal beneiden.“ Ja, es ist so schön, dieses Mahnmal, dass man es sogar mit Schneemütze und als Kitschmotiv mit den besten Grüßen zu den Festtagen verschicken kann. Die Osterkarte ist bestimmt schon in der Mache. Wir freuen uns drauf.
am 29. December 2010 um 17:40 Uhr.
[…] This post was mentioned on Twitter by gegenkritik.
gegenkritik said: RT @aufmacher: Ein frohes Fest wünscht das
Holocaustmahnmal: http://www.aufmacher.com/?p=125 […]
am 29. December 2010 um 21:21 Uhr.
Geschmaklo üble Phantasie! Ein deutsches Phänomen!!!
am 30. December 2010 um 01:27 Uhr.
Das ist gleichzeitig traurig und erheiternd. Traurig, weil
diesen Menschen offenbar der geschichtliche Bezug vollständig
verlorengegangen ist, erheiternd, weil ich über den hierzulande
regierenden Irrsinn lachen konnte
am 30. December 2010 um 04:22 Uhr.
@Nasrin So ein Unsinn. Geschmacklosigkeiten und
Gedankenlosigkeiten sind weit verbreitet. Ich selbst finde das
MAHNMAL geschmacklos und durchaus gedankenlos – ästhetisiert es
doch ein monströses Verbrechen. Es ist zu groß, zu ästhetisch und
-auch- einseitig (“die ermordeten Juden Europas”), der rassistisch
determinierte industrielle Massenmord an den Juden ist das
“Hauptverbrechen” – allerdings finde ich es eben auch geschmacklos
verschiedene Opfergruppen einzeln zu bedenken. Das Denkmal ist
nicht authentisch – insofern sind Geschmacklosigkeiten irgendwie
vorprogrammiert.
am 30. December 2010 um 09:39 Uhr.
Als sich in die Herzen und Köpfe der Deutschen einbrennende
Erinnerungsstätte hätte das Mahnmal zehnmal so groß sein
müssen!
am 30. December 2010 um 09:41 Uhr.
Der Schnee sieht aus wie Asche. Wie die von der Stiftung
wohl reagieren würden, wenn man ihnen das entgegnete..
Wahrscheinlich “geschmacklos! infam!”
am 30. December 2010 um 13:17 Uhr.
@Wilfried: Genau. Und zwar an der Stelle an der der Reichstag steht. Das würde sich sicher einbrennen!
am 30. December 2010 um 13:53 Uhr.
Gut gemeint doch unbedacht – da ist die Gedenkstätte zum Kunstobjekt verfremdet . Über Geschmack lässt sich streiten.
Aber manchmal hat man keine Worte…
am 30. December 2010 um 15:06 Uhr.
Wo ist jetzt das Problem???
am 30. December 2010 um 17:00 Uhr.
Das Mahnmal war ohnehin unnötig. Wer Interesse daran hat,
sich an den Holocaust zu erinnern, kann dies auch zuhause
machen.
am 5. January 2011 um 18:47 Uhr.
Das hier, meine Damen und Herren, ist ein Paradebeispiel
eines Meckerblogs! Hauptsache deutsch, denn: Man hat sich mal
kräftig aufgeregt! Keine Spur von Konstruktivität, geschweige denn
von der Schwierigkeit der Holocaust-Thematik – was war das für ein
Krampf, das “richtige” und “passende” Denkmal zu finden
….