Und zu Ostern bunte Eier auf die Stelen

Stellen Sie sich vor, Sie bekämen vor Weihnachten Post von der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Neben einem glücklichen Jahr 2011 wünscht man Ihnen auf dem Kärtchen auch ein frohes Fest. Illustriert wäre die Sendung mit einem Bild des „Arbeit macht frei“-Schriftzugs, an dem ein Eiszapfen hängt, von dem sich ein Tropfen löst und gen Erdboden fällt. Kaum zu glauben. Und hat es wohl auch nie gegeben. Aber schauen Sie hier:

Und jetzt erinnern wir uns an Gerhard Schröder und Eberhard Jäckel.  Der Altkanzler wünschte sich einst ein Holocaust-Mahnmal, „wo man gerne hingeht“. Und der Historiker brachte es fertig, zu sagen: „Es gibt Länder in Europa, die uns um dieses Denkmal beneiden.“ Ja, es ist so schön, dieses Mahnmal, dass man es sogar mit Schneemütze und als Kitschmotiv mit den besten Grüßen zu den Festtagen verschicken kann. Die Osterkarte ist bestimmt schon in der Mache. Wir freuen uns drauf.

11 Kommentare zu “Und zu Ostern bunte Eier auf die Stelen”

  1. Tweets that mention Ein frohes Fest wünscht das Holocaustmahnmal: -- Topsy.com

    […] This post was mentioned on Twitter by gegenkritik.
    gegenkritik said: RT @aufmacher: Ein frohes Fest wünscht das
    Holocaustmahnmal: http://www.aufmacher.com/?p=125 […]

  2. nasrin amirsedghi

    Geschmaklo üble Phantasie! Ein deutsches Phänomen!!!

  3. CRen

    Das ist gleichzeitig traurig und erheiternd. Traurig, weil
    diesen Menschen offenbar der geschichtliche Bezug vollständig
    verlorengegangen ist, erheiternd, weil ich über den hierzulande
    regierenden Irrsinn lachen konnte :)

  4. Herbert

    @Nasrin So ein Unsinn. Geschmacklosigkeiten und
    Gedankenlosigkeiten sind weit verbreitet. Ich selbst finde das
    MAHNMAL geschmacklos und durchaus gedankenlos – ästhetisiert es
    doch ein monströses Verbrechen. Es ist zu groß, zu ästhetisch und
    -auch- einseitig (“die ermordeten Juden Europas”), der rassistisch
    determinierte industrielle Massenmord an den Juden ist das
    “Hauptverbrechen” – allerdings finde ich es eben auch geschmacklos
    verschiedene Opfergruppen einzeln zu bedenken. Das Denkmal ist
    nicht authentisch – insofern sind Geschmacklosigkeiten irgendwie
    vorprogrammiert.

  5. Wilfried

    Als sich in die Herzen und Köpfe der Deutschen einbrennende
    Erinnerungsstätte hätte das Mahnmal zehnmal so groß sein
    müssen!

  6. CTL

    Der Schnee sieht aus wie Asche. Wie die von der Stiftung
    wohl reagieren würden, wenn man ihnen das entgegnete..
    Wahrscheinlich “geschmacklos! infam!”

  7. boredland

    @Wilfried: Genau. Und zwar an der Stelle an der der Reichstag steht. Das würde sich sicher einbrennen!

  8. trotter5

    Gut gemeint doch unbedacht – da ist die Gedenkstätte zum Kunstobjekt verfremdet . Über Geschmack lässt sich streiten.
    Aber manchmal hat man keine Worte…

  9. ich

    Wo ist jetzt das Problem???

  10. Vadder A.

    Das Mahnmal war ohnehin unnötig. Wer Interesse daran hat,
    sich an den Holocaust zu erinnern, kann dies auch zuhause
    machen.

  11. test

    Das hier, meine Damen und Herren, ist ein Paradebeispiel
    eines Meckerblogs! Hauptsache deutsch, denn: Man hat sich mal
    kräftig aufgeregt! Keine Spur von Konstruktivität, geschweige denn
    von der Schwierigkeit der Holocaust-Thematik – was war das für ein
    Krampf, das “richtige” und “passende” Denkmal zu finden
    ….

Einen Kommentar schreiben: